Sein Ziel war eine Medaille, aber dass er gleich in seinem ersten Jahr in der Altersklasse U21 ganz oben auf dem Siegerpodest stehen würde, übertrifft alle Erwartungen: Leon ist seit vergangenen Sonntag Ju-Jutsu-Weltmeister in der Klasse Fighting U21 männlich bis 77 kg! Bei den Junioren-WM-Wettkämpfen im Olympic Center Falirou in Athen, in dem 2004 bei den Olympischen Spielen die Taekwondo-Begegnungen ausgetragen wurden, setzte sich der 17-Jährige in seiner mit 23 Startern stark besetzten Klasse souverän gegen die internationale Konkurrenz durch. Er gewann zu Beginn gegen den Dänen Adam Mustafa und den Russen Aleksey Korablev und sicherte sich dann im Halbfinale durch einen vorzeitigen Sieg mit Full Ippon gegen Rico Struijs aus den Niederlanden den Einzug ins Finale. Dort traf er auf Nikita Nikitin aus Russland, der zunächst nach Punkten in Führung ging. Doch wenige Momente vor Ablauf der dreiminütigen Kampfzeit gelang es Leon, seinen russischen Kontrahenten zu werfen und anschlie§end mit einer Würgetechnik zum Abschlagen zu bringen, sodass er auch diesen Kampf mit Full Ippon für sich entschied und sich nun Junioren-Weltmeister nennen darf.
Zweimal Bronze gab es für die Brüder Christian (18, Fighting U21 männlich bis 56 kg) und Oliver Schneider (15, Ne-Waza U18 männlich bis 55 kg), die wie Leon den Leistungssportzweig des Gymnasiums Heidberg besuchen und so auch mehrmals in der Woche vormittags trainieren. Christian setzte sich im Kampf um Platz 3 deutlich mit 17:5 gegen Julian Schmid aus der Schweiz durch. Seinem jüngeren Bruder Oliver gelang es, im kleinen Finale seinen Gegner Manea Al Kaabi aus den Vereinigten Arabischen Emiraten zur Aufgabe zu zwingen und damit vorzeitig zu gewinnen.
Die drei weiteren Kodokan-Athleten schafften den Sprung in die Medaillenränge nicht: Samantha Binder (16, Fighting U18 weiblich bis 63 kg) belegte bei ihrer ersten Teilnahme an einer internationalen Meisterschaft einen beachtlichen 7. Platz, Milena Kräenbring (19, Fighting U21 weiblich bis 55 kg) und Tom Wendeborn (17, Fighting U21 männlich bis 77 kg) beendeten das Turnier jeweils auf Rang 13. Aber auch sie haben sich in Athen gut verkauft und gezeigt, welches Potential für die nächsten Jahre in ihnen steckt!